Es ist die größte Maschine der Welt und sie hat einen Stromverbrauch wie eine mittelgroße Stadt: Der Teilchenbeschleuniger, den das europäische Forschungszentrum für Teilchenphysik CERN in der Nähe von Genf gebaut hat, ist in jeder Hinsicht eine große Sache. Bei der Forschung geht es um nicht weniger als den Ursprung des Universums. Der Film von Stefanie Mahler und Niki Popper führt ausgehend von solchen Fragen hin zur Diskussion zwischen Physikern und Theologen, welche Rolle der Zufall spielt, wie es mit der menschlichen Eigenverantwortung steht und ob zwischen all diesen Fragen und Antworten überhaupt noch Platz für Gott ist. Oder ob die moderne Physik gerade jetzt wieder einen Platz für Gott in ihrer Welt sieht.
Zu Wort kommt der Theologe Dieter Hattrup, Dogmatiker an den Universitäten Paderborn und Freiburg (Schweiz), der ursprünglich Physik studiert hat. Der pointierte Kirchenkritiker Martin Urban, Gründer der Wissenschaftsredaktion der „Süddeutschen Zeitung“, ist Diplomphysiker und Autor vieler Bücher über das Verhältnis zwischen Glauben und Wissen. Einer der erfahrensten Physiker am Large Hydron Collider, Rolf Landua, erklärt anhand lebhafter 3-D-Animationen die Fragen und Hypothesen, denen die internationale Mannschaft am LHC in CERN folgt. Die junge österreichische CERN-Physikerin Katalin Nikolics spricht über ihr Bild vom Platz Gottes in der Wissenschaft bzw. vom Platz der Wissenschaft in der Schöpfung.
Dass es einen Urknall gab – darüber sind sich Forscher und Wissenschafter weitgehend einig. Ihn jedoch als Anfang von allem zu bezeichnen, wollen jüngste Forschungsergebnisse zu widerlegen versuchen. Die Frage, was vor dem Urknall gewesen sein kann, rührt bisher an die Grenzen menschlichen Verständnisses von Raum und Zeit. Zumindest theoretisch jedoch versuchen einige Forscher einen Blick über unser Universum hinaus und damit auch zurück in mögliche Welten vor dem Urknall. Was genau kann die Urknall-Theorie besagen und inwiefern muss sie – durch neuere Erkenntnisse – widerlegt oder in ein neues Licht gerückt werden? Lässt sich tatsächlich etwas darüber sagen, was vor dem Urknall gewesen ist oder aber ist das bisher reinste Spekulation? Und: welche Konsequenzen hätten solche neuen Erkenntnisse für Wissenschaft, Philosophie und Theologie?
Mit Michael Hofer diskutieren: der Physiker Martin Bojowald, der Philosoph und Wissenschaftstheoretiker Bernulf Kanitscheider, der Astrophysiker Franz Kerschbaum, die Hochenergiephysikerin Claudia Wulz und der Theologe Ulrich Barth.
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TV
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00:35:50